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Ratgeber: Wildunfallgefahr im Herbst - Das Licht macht den Unterschied

Mit Einbruch der Dämmerung steigt die Gefahr für Wildunfälle stark an. Rehe, Hirsche und Co. kreuzen plötzlich die Straßen. Die Folgen können für Mensch und Tier dramatisch sein.

Foto: HUK Coburg - Ein Zusammenstoß mit einem kapitalen Hirsch kann dramatische Folgen für Auto, seine Insassen und das Tier haben

Foto: HUK Coburg - Ein Zusammenstoß mit einem kapitalen Hirsch kann dramatische Folgen für Auto, seine Insassen und das Tier haben

Wie jedes Jahr steigt auch im jetzt beginnenden Herbst wieder das Risiko von Wildunfällen spürbar an. Die Versicherung HUK-Coburg warnt deshalb vor einer jahreszeitlich bedingten, deutlichen Zunahme von Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Wildtieren. Vor allem wenn der Berufsverkehr zunehmend in die Dämmerung fällt, nehmen die fatalen Begegnungen zwischen Autos und wild lebenden Tieren in Deutschland stark zu. In dieser Zeit überqueren Rehe, Hirsche oder Wildschweine auf ihren gewohnten Routen zwischen Futterplätzen und Ruhezonen häufig auch Straßen. Vor allem auf Straßen, die an Wäldern und Feldern verbeiführen, werden dann zu Risikozonen. Wildtiere tauchen oft plötzlich und in Gruppen auf. Wer jetzt zu schnell fährt, hat kaum eine Chance zu reagieren.

Nach Angaben des Automobilclubs ACV können Wildunfälle gravierende Folgen haben: Ein Aufprall mit 60 km/h auf einen ausgewachsenen Rothirsch entspricht einer Aufprallenergie von rund fünf Tonnen. Das ist vergleichbar mit der Masse eines Elefanten. Laut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg gibt es jährlich etwa 250.000 Wildunfälle in Deutschland. Die HUK-Coburg beziffert die durchschnittlichen Reparaturkosten auf rund 3.600 Euro.

Zur Vorbeugung gilt: In der Nähe von Feldern und Wäldern besonders in den Morgen- und Abendstunden aufmerksam und bremsbereit bleiben, den Straßenrand im Blick behalten und nach einem Tier mit weiteren rechnen.  Das gilt insbesondere an Abschnitten, an denen Hinweisschilder vor Wildwechsel waren. Statt mit Fernlicht sollte man bei erkennbarer Wildgefahr abblenden und hupen – grelles Licht kann Tiere irritieren und anziehen. Taucht ein Tier plötzlich auf, ist kontrolliertes Bremsen meist besser als riskantes Ausweichen, da letzteres zu schwereren Unfällen mit anderen Verkehrsteilnehmern führen kann. Ganz vermeiden lassen sich Wildunfälle nicht. Doch mit vorausschauender Fahrweise und richtigem Verhalten im Ernstfall können die Folgen deutlich reduziert werden.

Kommt es zur Kollision mit einem wild lebenden Tier, ist umsichtiges Verhalten gefragt: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anlegen, Unfallstelle sichern und die Polizei informieren. Diese verständigt den zuständigen Förster oder Jagdpächter. In vielen Bundesländern ist der Anruf ohnehin Pflicht. Das Tier sollte nicht berührt werden, auch wegen möglicher Infektionsgefahr etwa mit Tollwut. Das Bergen ist Aufgabe des Jagdpächters.

Wichtig für die Schadenregulierung sind Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug. Auch eine Unfallbescheinigung der Polizei oder des Försters ist erforderlich. Bei der Schadenregulierung wird von der Versicherung diese Bescheinigung verlangt.

Für die Regulierung ist in der Regel die Teilkaskoversicherung zuständig. Sie greift bei Kollisionen mit sogenanntem Haarwild wie Rehen oder Wildschweinen. Viele Versicherer schließen inzwischen auch Nutz- oder Haustiere ein. Wer Vollkasko hat, ist ebenfalls geschützt. Auch bei Schäden nach einem Ausweichmanöver. Allerdings muss dabei nachweisbar ein größerer Zusammenstoß vermieden worden sein, wofür meist ein Zeuge erforderlich ist. Bei kleineren Tieren wie Hasen oder Füchsen ist eine Erstattung in der Regel nur über die Vollkasko möglich. Kleiner Hinweis: Wildunfälle belasten bei der Teilkasko nicht den Schadenfreiheitsrabatt der Vollkasko.